Archiv - Jahresbericht - 2004

Bericht über das Jahr 2004

(Rück- und Ausblick über unsere Themen und Arbeit)

Das zurückliegende Jahr war eines der spannensten und folgenreichsten, was die regionale Entwicklung betrifft!

Der Grundstein für viele zukunftsträchtige Perspektiven wurde gelegt:

Naturpark Soonwald-Nahe: Wenn wir uns zu unserer Jahreshauptversammlung (JHV) am 11.2.05 treffen, ist der Naturpark endlich Realität. Am 28.1. wird Ministerin Margit Conrad in Mengerschied die Verordnung vorstellen, dann kann die konkrete Arbeit für uns alle, die wir jahrelang dieses Projekt begleitet und vorangebracht haben, losgehen! Gemeinsam mit dem kommunalen Trägerverein, in dessen Fachbeirat wir mit einer Reihe von Personen ver-treten sind, werden wir unseren Naturpark mit Leben füllen. Unsere Vorarbeiten im Beirat (Karte, Wandernetz, Internetauftritt, Bestandsanalyse, Leitbilderstellung) und in der Bürgerar-beitsgruppe der Initiative Soonwald werden inhaltliche Grundlage für die Gestaltung sein.Un- sere Aufgabe als Fördermitglied im Trägerverein ist es dabei auch, im Sinne unserer Satzung die Beteiligung und den Ideenfluss der Bürger und der Verbände beim Naturpark sicherzu-stellen. Dieses Thema zieht sich als übergeordnetes Instrument auch durch unsere anderen Aktivitäten, wobei wir unsere Arbeit nicht auf die Grenzen des Naturparks beschränken, sondern auch insbesondere die südlich der Nahe gelegenen Gebiete der Verbandsgemeinden Meisenheim und Bad Sobernheim wegen ihrer interessanten Möglichkeiten sehen, ebenso die Verbindung im Nordosten zwischen Hunsrück und Mittelrheintal.

Arbeiten im Naturpark:

Eine wesentliche Säule des Naturparks neben dem Schutz und der Erholung soll auch die umwelt- und sozialverträgliche wirtschaftliche Entwicklung sein. Schon früh haben wir deshalb mit den neuen Eigentümern und Mietern im Industrie- und Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Flugplatz Pferdsfeld Kontakt aufgebaut. Unser fachlicher Workshop am 28.1.04 in Rehbach mit Vertretern von Gemeinden, Unternehmen und Verbänden und der am gleichen Tag durchgeführte Bürgerinformationsabend zum Thema Lärm haben nachhaltige Wirkungen hinterlassen, insbesondere was den gemeinsamen Willen zur Kooperation für die Neuschaffung von Arbeitsplätzen in Pferdsfeld betrifft. Ideen aus diesen Gesprächen und unser schon länger erstelltes Konzept „Arbeiten im Naturpark“ sind u.a. Grundlage für erfreuliche neue Entwicklungen und Ansiedlungen in Pferdsfeld, die die „Triwo“ als Eigentümer umsetzt. Insbesondere die Richtung des Energiekonzeptes mit großflächiger Photovoltaik und einem Biomassekraftwerk entspricht unseren auf verschieden-en Fachforen entwickelten Ideen. Verschiedene Vorstandsgespräche mit der sehr offenen Triwo-Geschäftsführung im Lauf des Jahres und ein erneuter von uns organisierter Workshop am 22.9.04 in Daubach lassen weitere positive Entwicklungen erhoffen. Im Frühjahr ´05 ist von uns in Kooperation mit der IHK und Triwo ein Fachtreffen mit regionalen Unternehmen und Wirtschaftsverbänden geplant, um die Fläche auch auf diesem Sektor vorzustellen und zu vermarkten. Unsere Moderatoren- und Vermittlerrolle wird nicht nur von den vor Ort Beteiligten, sondern auch vom Wirtschaftsministerium ausdrücklich begrüßt.

Im weiteren Zusammenhang werden auch Überlegungen überprüft, wie das Umfeld des Platzes und die ehemaligen Ortslagen (z.B.Eckweiler) in eine schlüssige und angemessene Gesamtkonzeption eingebunden werden kann.

Gesundheitsregion Soonwald-Nahe:

Auf unserer letzjährigen JHV am 19.3.04 im Kurhaus Menschel diskutierten wir mit dem Vertreter vom Unterallgäu, Michael Stoiber, über touristische Potenziale im Gesundheitssektor. Wir sind im Informations-Netzwerk der bundesweiten „Gesundheitsregionen“, wollen dies aber zu einer konkreteren Arbeit auf regionaler Ebene ausbauen. Auch hier ist das Leitbild des Naturparks mit dem neben Wald und Wein als dritte Säule proklamierten Begriff „Wohlfühlen“ eine gute Arbeitsbasis.

Uns liegt sehr viel daran, die Potenziale unserer drei Kurstädte an der Nahe mit denen im Soonwald (Ruhe, Luftqualität, Wandern) und der umgebenden Natur- und Kultur-landschaft (Hildegardmedizin am Disibodenberg) vorhandenen Möglichkeiten zu einer einzigartigen Gesamtkonzeption zu verbinden. Hier ist auch unsere Vorstellung der „Solarregion“ einzuordnen, die Witterung und die Sonnenscheindauer als wirtschaftliche Felder und auch Marketingfaktoren gerade im Gesundheitstourismus besser zu nutzen.

Als erste grössere „Test“-Veranstaltung dient hierbei die zweite Bad Sobernheimer Frühlingsmesse, die unter dem Motto „Wohlfühlen: SooNahe!“ vom 15.-17.4.05 stattfindet und die Potenziale Gesundheit, gesunde Ernährung aus unseren heimischen Produkten, gesundes Bauen und Wohnen und touristische Angebote zusammenführen soll.

Im Lauf des Jahres wollen wir die Kooperation mit den anderen Kurstädten suchen, wobei die Platzierung unserer JHV am 11.2. in die VG Bad Münster schon ein Ansatz darstellt.

Mit Bürgermeister Hermann Schoon werden wir an diesem Abend diskutieren.

Kultur und Tourismus/ Umweltpädagogik:

Unsere Vorstellungen in diesen Bereichen sind inzwischen sehr gut von den zuständigen Institutionen wie Forstamt Soonwald, VHS, Freilichtmuseum oder Nahelandtouristik abgedeckt, deren innovative Leitungen und Mitarbeiter in ihre Programme viele Bausteine aus Geschichte, Kultur und Natur aufgenommen haben. Auch hier sind viele unserer Mitglieder massgeblich beteiligt (z.B. Herr Frohnweiler, Dr.Keller, Frau Wigger). Ein Renner waren wieder unsere Kinderfreizeiten in den Sommerferien (Leben wie Asterix im Soonwald, Als die Römer frech geworden), die auf keltischen und römischen Spuren unseren Kindern die regionale Geschichte und Kultur näherbringen. Ebenfalls im Sommer liefen zwei Kurse in Kooperation mit der AGIL (Büro für angewandte Archäologie) am Disibodenberg, der sich als guter Veranstaltungsort zeigt.

Dies hat sich auch in einem „Experiment“ am 6.11. bestätigt, als wir im Disibodsaal zusammen mit dem Weingut unseres Vorstandsmitglieds Luise von Racknitz-Adams mit dem Kandinsky-Streichtrio ein hochkarätiges Serenadenkonzert veranstalteten. Wiederholung!?

Auf diesen Sektoren liegt uns daran, neue Impulse zu geben und Ideen anzubieten, die dann von anderen Veranstaltern in ihr jeweiliges Angebot aufgenommen werden könnten. Auch die neue Mitgliedschaft von ARRATA, dem Archäologieverein aus dem Hunsrück in unserem Bündnis lässt an solche Möglichkeiten denken.

Ackern und Genießen- Landwirtschaft hat Zukunft:

So lautete das Motto bei unserer langfristig nachwirkenden Konferenz im November 2003 in Waldböckelheim. Regionale und bundesweite Fachleute formulierten mit uns zusammen die „Waldböckelheimer Thesen“, in denen der Landwirtschaft und dem Weinbau als prägenden Faktoren unserer Wirtschaft und unserer Landschaft neue Perspektiven aufgezeigt und ein neuer Stellenwert beigemessen wurden. Am 17.2.2004 wurden die Ergebnisse bei unserem ersten Folgetreffen in der DLR sowohl inhaltlich als auch was die Gebietsabgrenzung betrifft, konkretisiert. Der künftige Naturpark und die angrenzenden Gebiete Richtung Glantal, Guldenbachtal und Binger Wald könnten eine gemeinsame Zone der Produktentwicklung und Vermarktung werden: SooNahe! In weiteren Gesprächen und Kontakten mit Fachleuten (Dr.Stegmann!), Wirtschaftsministerium und Verbänden haben wir Vorarbeiten für ein „Integriertes“, d.h. viele Lebens- und Arbeitsbereiche zusammenführendes Ländliches Entwicklungs-Konzept geleistet. In vorausschauender Weise hatte Landrat Velten die Aufnahme des oben skizzierten Gebietes in das vom Land und der EU avisierte ILEK-Programm vorgesehen und nun beantragt und wir hoffen auf Zusage im Frühjahr! Herr Velten will das nach seinen Worten bei unserem Regionalbündnis vorhandene „personelle und inhaltliche Kreativpotenzial“ für die Umsetzung dieses Programmes in der Region in dem dafür zu bildenden Entwicklungs-ausschuß nutzen. Ein erstes Gespräch fand bei ihm dazu am 6.10. mit wichtigen Institutionen und Verbänden unter unserer Beteiligung statt.

Weitere wichtige Projekte zu diesem Thema waren für uns die erste Bad Sobernheimer Frühlingsmesse am 27./28.3.2004 in einem Zirkuszelt auf dem Marktplatz, gemeinsam mit den Einzelhändlern, Handwerkern, Gastronomen, Lanwirten/Winzern und Agenda-21.

„Regional-Erste Wahl“ hiess das Motto zu regionalen Konsumkreisläufen. Das Regional-bündnis zeichnete verantwortlich für die bemerkenswerte Abendveranstaltung im Zirkuszelt „Heimatliche Genüsse“ mit Menü, Wein und Kultur aus der Region, ein tolles Erlebnis.

Ein Höhepunkt des Jahres war nicht nur für uns, sondern auch für viele Bürgerinnen und Bürger, insbesondere aber auch für die Gemeinde Wallhausen der „Tag der Regionen“ am 3.10. auf dem Kezeberg der Soonwald-Nahe-Gemeinde. Hierbei ist es gelungen ein dichtes Programm vieler Beteiligter und eine unglaubliche Atmosphäre zu schaffen, die eine enorme Aufbruchstimmung für die Weiterentwicklung unserer Region mit ihren hervorragenden Potenzialen „Wald und Wein“ (neben Wohlfühlen die Säulen im Naturparkleitbild) erzielte.

Von der Hubertusmesse über historische Weinlesen, fachkundige Wald-Wein-Wanderungen,

Talkrunden, verschiedenste Aussteller der Region und wieder einem Abend-Glanzlicht der „Heimatlichen Genüsse“ mit Menü, Weinen und Dichterlesungen war dies rundum gelungen.

Die Nachbesprechung im November zeigte, dass Fortsetzungen vor Ort und regional angestrebt werden.

Die letzten Wochen haben wir dazu genutzt, wieder in Kooperation mit den Fachgebieten, die Entwicklung einer regionalen Dachmarke voranzubringen. Mit Datum vom 1.12. hat uns die von uns beauftragte Fachkanzlei die Anmeldung des Markennamens „SooNahe“ beim Deutschen Patent- und Markenamt bestätigt. Dieser Begriff ist ab sofort für uns in allen Schreib- und auch Bildvarianten geschützt (auch Soon-Nahe u.a.).

Dieses Soonwald und Nahe verbindende Wortspiel ist aus unserer Sicht zugleich idenditätsstiftend in der Region und ausgezeichnet als Marketingbegriff nach aussen anwendbar. „Das Gute liegt“ also in Zukunft nicht nur „so nahe“ , sondern in erster Linie: SooNahe! Derzeit entwickeln wir auch noch ein ansprechendes Logo für diesen Begriff. Am 1.2.05 findet mit Betrieben aus den im Schutz-zweck angegebenen Dienstleistungs- und Produktionssektoren ein Treffen statt, an dem Qualitätskriterien und Markencharakteristika festgelegt werden sollen (19 Uhr, Hehner-Kiltz):

Landwirtschaft,Weinbau, Bier, Säfte, Forstprodukte, Gastronomie, Beherbergung, Gesundheitsleistungen und Marketing. Ziel könnte eine „Regionale Dachmarke SooNahe“ sein. Das Thema wird auch Schwerpunkt unserer diesjährigen Jahreshauptversammlung sein.

Medienarbeit: Zunächst bedanken wir uns ausdrücklich bei der regionalen Presse, die unsere Arbeit mit Wohlwollen begleitet. Besonderen Dank gilt dabei Armin Seibert vom Öffentlichen Anzeiger, der in ungewöhnlichem Umfang und in äusserst kompetenter Art und Weise insbesondere viel zum Gelingen unserer Großereignisse beigetragen hat. ´

Aber auch unsere eigene Öffentlichkeitsarbeit wollen wir vertiefen. Neben der umfangreichen Arbeit an den Sachthemen war 2004 nur wenig Raum dazu, aber begleitend liefen trotzdem schon die Vorbereitungen für den Aufbau einer eigenen Internetseite des Regionalbündnis. Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluß und können bald präsentiert werden. Parallel dazu sind die schon geschilderte Logo-Entwicklung, sowie Präsentation durch einen kleinen Flyer, sowie ein e-Mail-Verteiler für kurzfristigen Informationsaustausch in Bearbeitung.

Aus dem Jahresbericht ist zu ersehen, dass wir mit unserem Bündnis und den darin vernetzten Personen und Verbänden auf einem guten Wege sind, die Zukunft der Region mitzugestalten.

Unsere Rolle als Impulsgeber und Moderatoren verschiedener Interessen sehen wir dabei im Vordergrund. Uns liegt viel an der Bündelung des Engagements und der überall reichlich vorhandenen Ideen:

Kooperation ist der Schlüssel zum Erfolg!

Wir freuen uns auf die weitere Entwicklung und eine gute Zusammenarbeit für die Region.

(für den Vorstand Dr.Rainer Lauf)